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Der Gründer der Veranstaltung, Peter Schniedermann, hat hier Erinnerungen und Erfahrungen zusammengetragen. Aus kleinsten Anfängen hat sich das Turnier zu einem Sportevent der Extraklasse entwickelt, dass heute aus dem Sportkalender der Stadt Paderborn nicht mehr wegzudenken ist.
Das Lesen dieses authentischen Berichtes macht Lust auf mehr und es bleibt zu hoffen, dass weitere Fortsetzungen folgen.

Der Silvester-Cup des SV Heide erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Vor allem kamen auch die Gaumengenüsse nie zu kurz. So wurde bereits im Jahre 1989 frisch Gebratenes angeboten. Conny Heisener und Ulli Ilskens hatten den Brat- und Lieferdienst am und vom Rothesportplatz übernommen und eine Menge zu tun. Das Turnier fand gleichzeitig in der Halle „Am Niesenteich“ statt. Der Winter war bitterkalt und das ein oder andere Körnchen wärmte solange, bis sich keiner mehr die Fahrt zur Halle traute. Aufregung herrschte in den damals handylosen Zeiten und die Anlieferung  musste neu organisiert werden.Hat dann aber auch geklappt.
 
1990 erfolgte der Umzug von der Niesenteich-Halle in die Sporthalle des Goerdeler-Gymnasiums. Für alle an der Organisation Beteiligten eine große Herausforderung. Ein LKW von der Firma Gerüstbau-Leonhard mit Anhänger musste ran. Udo Baron, damals Spieler der Alten Herren beim SV Heide, brachte die Fuhre sicher zur Halle. Die Fracht bestand aus zwei Fußball-Toren, einem 80 m² großen Teppich (gestiftet von der Fa. Forbo), Bestuhlung, Jägerzäune, diverse Großtopfplanzen, Gerüstteile für die Kamera-Plattform, sowie alles, was man für ein Fußball-Turnier noch so alles braucht. Dazu hatte die Firma Getränke „Driller“ einen kompletten Bierstand angeliefert.
Das Turnier sollte samstags und sonntags stattfinden. Am Freitagmorgen nahm der SV Heide die Halle in Beschlag.In den frühen Nachmittagsstunden stattete dann der damalige Schulleiter, Alfons Kohstall seiner Halle einen Besuch ab. Seine Reaktion war irgendwie verständlich. Er verlangte lautstark nach einem Verantwortlichen und so hatte Peter Schniedermann seine liebe Mühe dem Schulleiter klar zu machen, dass die Halle am Montagmorgen wieder so aussieht, wie immer. Damaliger O-Ton von Alfons Kohstall: „Hier ist ein Fußball-Turnier angemeldet und keine Kirmesveranstaltung“.Letztlich trat der damalige 1. Vorsitzende des SV Heide, Hubertus Werner, hinzu und regelte, als Schulleiter der Bonifatius-Grundschule, die Angelegenheit kollegial und auf Augenhöhe. Frieden mit sich und der Veranstaltung schloss Herr Alfons Kohstall dann als Peter Schniedermann ihn als Gast zur der Veranstaltung eingeladen hatte. Auch die Endabnahme und die Inspektion am Montagnachmittag nach dem Turnier brachte alles wieder ins Lot. Gut nur, dass er nicht Ohrenzeuge eines Gespräches zwischen Peter Schniedermann und Heinz Kass wurde, als dieser zur Verlegung von Zu- und  Ableitungen für den Bierstand eine Kernbohrung durch den Fußboden verlangte.
 
Für Peter Krawczyk, der später auch beim SV Heide spielte, hat der Silvester-Cup eine besondere Bedeutung: "Bei seiner ersten Teilnahme mit dem SV Wewer als 18-jähriger trat er  Schiedsrichter, Werner Neumann aus Frust in den Allerwertesten und wurde 2001  bester Torwart des Turniers". Erst zwanzig Jahre später klärte der 1. Silvester- Cup-Botschafter, Richard Malina die ganze Sache aus. Es war nämlich der Trainer des SV Wewer, Norbert Dölitzsch, der getreten hatte. Peter Krawczyk, hatte seinen Kopf dafür hingehalten und von der Kreisspruchkammer dafür eine deftige Spielsperre erhalten.
 
5 Jahre wurde in der Goedeler-Halle gespielt. Dann sollte der Wechsel an die 1. Adresse des Paderborner Sports erfolgen. Und auch dahinter steht eine Geschichte. Das Flair und die Atmosphäre in der Halle hatte zur Folge, dass nicht immer alle Gäste die Spiele verfolgten. So führte auch ein Gespräch den Alt-Bürgermeister Willi Lüke und den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Paderborn Reinhard Abels im damaligen Bistro-Bereich zusammen. Für die Organisatoren nichts Ungewöhnliches, denn gewollt. Es war in der Schlussphase des Turniers und auch für Peter Schniedermann gab es noch eine Menge zu tun. Dann zitierte Herr Abels Peter an den Tisch und das nun folgende Gespräch begann mit den Worten: „Ich habe mit ihnen zu sprechen. Sie können hier nicht mehr spielen !“ Diese Aussage ließ zunächst eine Menge von Interpretationen zu, sodaß ich antwortete: „Bei allem Respekt vor dem Engagement der Sparkasse Paderborn, aber diese Entscheidung treffen nicht Sie!“
 
Doch die Klärung kam mit den nachfolgenden Worten: „Mit Eurem Bürgermeister ist bereits alles gesprochen. Diese Veranstaltung gehört in die größte Halle, die Paderborn zur Verfügung steht. Ich wünsche ihnen viel Erfolg und freue mich jetzt schon.“ Danach zog ich mich zunächst in eine ruhige Ecke zurück, um diese Vorgabe sacken zu lassen. Was passiert mit unserem Cup, wenn wir das personell und organisatorisch nicht gestemmt bekommen und möglicherweise in einer halbvollen Halle spielen. Der Cup wäre nach zwei Jahren am Ende. Dann besprach ich diese Sache mit dem engeren Kreis der Organisation und erhielt durchweg Zustimmung. Abschließend wurde die Entscheidung unter großen Jubel der „Silvester-Cup-Familie“ mitgeteilt. So zog der Tross dann im nächsten Jahr in das Sportzentrum am Maspernplatz und eine neue Ära des Turniers begann.
 
 
Nochmal zum Anfang:
Der Silvester-Cup eine Art „Trotzreaktion“ ? Gar nicht mal so falsch. Denn die Entstehung zeigt auch hier deutlich, dass am Anfang immer eine Idee steht. In den 60er Jahren gab es beim SV Heide eine beliebte Veranstaltung. Diese nannte sich „Turnier der Meister“ und führte die A-Ligameister aus den Sportkreisen Höxter, Büren, Warburg und Paderborn zusammen. Initiiert wurde dieses Turnier vom damaligen Fußball-Chef Seppl Kröger. Irgendwie wurde Peter Schniedermann mit dieser Veranstaltung groß und erinnerte sich auch in einem Gespräch mit dem damaligen Wirt des „Classic Eck“, Walter Sprick, daran. Dieser war von der Idee begeistert und bestellte den Redaktions-Chef „Sport“ der Neuen Westfälischen, Schneidereit, aus Bielefeld in seine Gaststätte. Die beiden kannten sich aus der Zeit von Walter Sprick bei Arminia Bielefeld. Raus dabei kam, dass die NW den sogenannten „Offensiv-Cup“ im Kreisgebiet Paderborn einführte. Natürlich freute sich der SV Heide auf die Ausrichtung. Den Zuschlag bekam dann aber die DJK Mastbruch und  der SV Marienloh. Zwar enttäuscht, aber nicht demotiviert, suchte Peter Schniedermann nach einer Alternative. Die Zeit nach Saisonschluß war erstmal weg. Aber es blieben ja Termine in der Winterpause. Eine „Hallenturnier der etwas anderen Art“ sollte es sein. Aber, wen nimmt man bei dieser Idee mit ins Boot. Wichtig ist: Das Kind braucht einen Namen. Winter-Turnier ? Winter-Hallen-Meisterschaft ?
Letztlich führten die Gedanken dazu, die 1. Veranstaltung an Silvester zu legen und dem Turnier auch genau diesen Namen zu geben: “Silvester Cup“. Das Kind hat einen Namen und andere Termine zwischen Weihnachten und Neujahr sind möglich. Eine Anfrage beim 1. Bürger der Stadt, machte schon mal Mut. Schnell hatte Willi Lüke seine Bereitschaft erklärt, dieser Veranstaltung „den Schirm zu halten“.
 
Der nächste Schritt war die Suche nach einem Veranstaltungs-Logo. Gut, dass Michael Otte einen jungen versierten Grafiker aus der Nachbarschaft kannte. Das war Hans Rodenbröker. Der hat zwar in noch jüngeren Jahren mal beim SV Heide gekickt, aber seine erste Reaktion war: „Da habe ich ja gar keinen Bezug zu.“ Aus der Hand zauberte er dann einen sogenannten 1. Entwurf. Eine Ball, ein Paar Feuerwerkskörper und der Name „Silvester Cup“.  Ideen muss man halt haben und diese ersten Bleistiftstriche sind inzwischen zum wohlbekannten Logo dieser Veranstaltung geworden. Hans Rodenbröker legte zwar in den nachfolgenden Tagen noch den einen oder anderen Vorschlag nach, aber diese konnten Peter Schniedermann dann nicht mehr umstimmen. Die erste Idee war die Beste.
 
Jetzt führte der Weg zu Alois Kleinschmidt. Er hatte bereits mehrfach mit Holzarbeiten Vereine in der Stadtheide Freude bereitet. Seine Vorliebe waren Intarsienarbeiten. So hatte er bereits beim schon erwähnten „Turnier der Meister“ eine Holztafel mit den Wappen der Hochstift-Kreise gestaltet. Und so eine Tafel sollte es jetzt auch wieder zum Silvester-Cup sein. Alois machte sich also ans Werk und gestaltet mit dem vorliegenden Logo eine neue Tafel, die in der nachfolgenden Zeit eine äußerst begehrte Trophäe wurde. An dieser Stelle darf nicht unerwähnt bleiben, dass beide Tafeln in den Jahren mit viel Liebe gepflegt wurde. Dazu wurde die Tafel regelmäßig  mit einer Silberplakette, die den Namen des aktuellen Silvester-Cup-Siegers trug, ergänzt. Ironie des Schicksals: Dem SC Paderborn scheinen beide Tafeln besonders gut zu gefallen. Den aus deren Trophäensammlung kehrten die Tafeln nicht zurück.
 
Doch zurück zur Historie der Veranstaltung. Das Logo war da. Nun machte sich Peter Schniedermann auf den Weg das Turnier  auf solide Beine zu stellen. Der Weg führte in die Geschäftsstelle der Sparkasse Paderborn zu Horst Schniedermeier. Das Gespräch war von kurzer aber effektiver Dauer. Ein Anruf im Mutterhaus und die Veranstaltung hatte den Beinamen „Preis der Sparkasse Paderborn“ und mit Horst Schniedermeier eine großartigen Begleiter dieser Veranstaltung, der obendrein die Organisatoren mit Deftigem aus der Hausschlachtung bei seinen Besuchen Jahr für Jahr bei Laune hielt.
 
Da in der ersten Jahren Sachpreise + Pokale für die siegreichen Mannschaften zur Verfügung standen, bedurfte es auch ein Art Startkapital für das Turnier. Ursprünglich plante Peter Schniedermann eine Kooperation mit dem „Sport-Studio-Stammen“, aber der Chef Alfons war leider nicht in der Lage einen Satz Trikots zu beschaffen. So führte der Weg letztlich zum Sport-Shop-Kaiser unter der Leitung von Herrn Niggemeier. Diese Verbindung hielt lange und war auch sehr erfolgreich. Der Aufstieg der 1. Mannschaft in die Landesliga und die Schließung des Sportgeschäftes machte dann ein Umdenken erforderlich. So kam der Kontakt mit der Sportabteilung im Modehaus „Klingenthal“ zu stande. Hier war Roland Feige lange ein verlässlicher Partner.        
 
Zurück zu den Anfängen. Die technischen Möglichkeiten waren damals noch nicht ausgereift. So wurde auf einem Din-A-4-Blatt der Spielplan gedruckt. An den Rändern war noch eine Menge Platz und Peter Schniedermann machte sich auf den Weg durch die Geschäfte in der Stadtheide und ließ sich den Außenrand mit einem Firmen-Stempel verzieren. Das Ganze natürlich nur gegen einen Obolus, den die Geschäftsleute gerne bereit waren zu zahlen. Kopieren konnte man ja schon.
 
Mit Udo Lorenz zog das beliebte Silvester-Cup Flair und eine Menge Technik in die Veranstaltung ein. Er war es schließlich, der diesem Turnier das beliebte Ambiente brachte. Der Restaurationsbereich wurde ausgeweitet, Fußballspiele wurden videografiert, Veranstaltungshefte wurden erarbeitet und gedruckt und nicht zuletzt wurde die heimische Wirtschaft zur Unterstützung herangezogen. All das war die Garantie für eine Veranstaltung, die eine Zukunft hat.
 
Auch zur Hausmannskost lässt sich das ein oder andere sagen. Dabei sei erwähnt, dass der Sportreporter Werner Hansch tatsächlich nur gegen die Erstattung der Kosten seiner Bahnfahrt seinen Gastauftritt beim Silvester Cup hatte. Peter Schniedermann und Udo Lorenz kamen mit ihm im Verlauf des Hallen-Masters in Dortmund in Kontakt. Es folgten einige Telefonate mit dem „Sat – 1 – Studio“ und Werner Hansch reiste an. Zur Begrüßung bekam er nach ostwestfälischer Tradition eine herzhafte Schlachteplatte und von Werner Kemper, Chef des Ausschanks, ein leckeres Pils. Bei der Gelegenheit fragte Peter Schniedermann ihn nach seinen Auslagen. Antwort von Werner Hansch: „Junge, ihr müsst sicher viel Geld für so ein Essen ausgeben. Dann gib mir das Geld für die Bahnfahrt und bevor ich wieder fahre, noch ein Pils. So war es dann. Werner Hansch machte mit seiner Moderation viel Freude, bekam sein Pils und nahm dann noch die „Silvester-Cup-Hymne – The final count down“ mit ins bezahlte Fernsehen. Dieser Song wird heute an vielen Stellen bei RTL, Sat und anderen gespielt.
 
 
Richard Stephan lud seine Sportfreunde Blau Weiß nach deren Silvester-Cup-Sieg im Jahre 1990 zu einer Reise nach New York ein.
 
 
Das schnellste Tor erzielte Mahir Saglik  (damals SCP 07) im  Viertelfinale 2001 gegen den SC Delbrück mit dem 1:0 vom Anstoßpunkt nach nur einer Sekunde
 
Fortsetzung folgt…………………
 

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